Aufführung auf Russisch „Ariadna“
„… Und es gab noch Glück – so bekannt jedem Menschen, dass es sich nicht lohnen würde, davon zu sprechen, wenn da nicht die in vielem heute verlorene Besonderheit seiner „Komponenten“ wäre, – das Glück der Kinderfeiern! Ihre Würdigkeit, denn sie sind nicht nur ein kalendarischer Begriff…
Das Glück des Weihnachtsbaums, das man mit engelhaftem Benehmen und titanischem Fleiß zu erschaffen beginnt – nicht ohne Rückschläge, leider, – die drohend das gesamte glitzernde Bauwerk zum Einsturz bringen!
Das Glück des Schmucks, den man mit eigenen Händen aus sorgfältig unter dem Bett in einer großen Pappschachtel gesammelten Apothekerfläschchen und Süßigkeitenverpackungen, Resten und Bildern, Eierschalen und Streichholzschachteln, im Wald gesammelten Tannenzapfen und getrockneten Ebereschensträußchen herstellt – jedes Spielzeug eine Erfindung, eine verkörperte Idee… Buntes Papier, das Papa mitgebracht hat, Schere, in einer Blechdose gekochter Mehlkleister, eine Kartonpalette mit matten Aquarellknöpfen, Draht, Garnrolle… Um Zugang zu diesen Schätzen zu bekommen, der Quelle zukünftiger Weihnachtsschätze, um das Recht zu haben, nach Herzenslust zu erfinden, zu schneiden, zu kleben, zu malen, muss man alle Tagesaufgaben und Pflichten gut, gewissenhaft – und schnell! – erledigen. Und dann, hier ist dein verdienter Rand des Tisches, deine verdiente Freizeit – gleichberechtigt mit den Erwachsenen –, das verdiente Wunder des von dir geschaffenen und von dir herangebrachten Festes.
Wahrscheinlich waren sie furchtbar, meine klobigen Papp-Tiger mit Zwangsarbeitsstreifen, Stoff-Weihnachtsmänner, krumme Sterne, Streichholzengel, Eierschalenclowns, Mühlen und Schlitten aus Schachteln; wahrscheinlich waren die Knaller klobig, und die Papierketten Bonivar würdig – aber welche Fabrikspielzeuge mit ihrer tadellosen Form und ihrem standardmäßigen Glanz können sich mit den selbstgemachten Kinderspielzeugen messen, in die so viel Seele investiert ist, so viel Mühe und – kreative Begeisterung! Nur die Himmelssterne sind ihnen verwandt!
Inszenierung: Philipp Vinogradov
Dramaturgie: E. Petrova, F.Vinogradov
Video: Alexej Suchov
Licht: Andrej Jelenin
Ausführende: Eugenia Jeschkina-Kovacsevich, Daniel Kovacsevich