Wieder einmal bin ich bei Ihnen, Irina Korobova - Psychologin und Filmfanatikerin - und der Club "Kino für Enthusiasten". Für diejenigen, die gerne überlegen "Was war das überhaupt?"
Wir schauen den Film "Calvary" von John McDonagh. Das ist der McDonagh, der "The Guard" gemacht hat (und nicht derjenige mit "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri").
Der Film eignet sich nicht besonders gut für eine psychologische Analyse, da er Fragen zu Religion, Glauben und den damit verbundenen Werten aufwirft. Psychologie kann auf der einen Seite mit dem Trost, den der Glaube gibt, nicht konkurrieren. Auf der anderen Seite stellt sie viele unbequeme Fragen, die wir erörtern können:
📌 Macht die Entscheidung des Protagonisten, die er aus christlichen Werten heraus trifft, die Welt wirklich besser? Hätten es andere Möglichkeiten geben können?
📌 Ist Selbstaufopferung gut, schlecht oder warum? Wen retten wir und zu welchem Zweck? Und ist das überhaupt Rettung?
📌 Macht es Sinn, Menschen Werte anzubieten oder gar aufzuzwingen, z.B. eindeutig gute (obwohl auch hier Fragen bestehen), wenn sie innerlich nicht bereit sind und nicht aus eigener Überzeugung dazu gekommen sind? Was erreichen wir letztendlich?
📌 Kann es sein, dass meine Weltanschauung durch meine Traumata, einschränkenden Überzeugungen, Mangel an Informationen verzerrt ist? Wenn ja, wie kann ich dann die Handlungen anderer Menschen nach irgendeiner moralischen Skala bewerten? Und ist es nicht Hochmut, zu entscheiden, dass ich weiß, was besser ist? Wie sollte man dann bewerten?
Insgesamt ist der Film kompliziert und hinterlässt einen unklaren Eindruck. Also kommen Sie, um zu diskutieren!